SZ: Plagiatsaffäre um Guttenberg

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Guttenberg beharrt auf dem Standpunkt, er habe die abgekupferten Stellen unbewusst und ohne Vorsatz zusammengestopselt. Das lässt Lepsius nicht gelten. "Der Minister leidet unter Realitätsverlust", sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Er kompiliert planmäßig und systematisch Plagiate, und er behauptet, nicht zu wissen, was er tut. Hier liegt die politische Dimension des Skandals."

Die Stellungnahmen hochrangiger Regierungspolitiker, die Guttenberg die Stange halten, ist nach Lepsius' Dafürhalten "von Seiten der Wissenschaft nicht hinnehmbar".

Neben der Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie habe einen Verteidigungsminister und keinen wissenschaftlichen Assistenten berufen, empört ihn die Haltung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. "Wenn sie sagt, es sei egal, ob und wie jemand promoviere, vergrößert das den Skandal", sagt Lepsius. "Man kann nur entsetzt sein."

Ein anderer Unionspolitiker - er war als Vorsteher des niedersächsischen Landesverbandes Lippe niedrigeren Ranges als Guttenberg - musste wegen einer Plagiatsaffäre den Hut nehmen.

Auch dieser Mann galt bis dahin als Senkrechtstarter in seiner Partei. Und auch er beteuerte stets, seine Studie nach bestem Wissen und Gewissen verfasst zu haben.

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